Blowsight – Life & Death
Schweden hat ja bekanntlicherweise eine nicht gerade geringe Dichte was gute Bands angeht. Blowsight nennt sich eine der zahlreichen Combos – und “Life & Death” ihr mittlerweile drittes Studioalbum nach ihrer Gründung 2005 und ihrem Erstwerk im Jahr 2007.
Wenn man sich das Stockholmer Quartett anhört, könnte man fast den Eindruck gewinnen, es wolle alle erfolgreichen Musik-Exporte ihres Landes in ihrem eigenen Stil vereinen. Und so kommt es, dass in ihrer Musik durchaus poppige Melodien zu hören sind. Oder, dass sie mal einen Popsong covern, wie sie es vor einigen Jahren mit dem Titel “Toxic” einer gewissen Frau Spears gemacht haben. Andererseits zählen die Jungs aber neben Björk gerade Vertreter der härteren Fraktion zu ihren Vorbildern: Machine Head, Metallica, Pantera. Puh, ja, und so kommt es eben auch dazu, dass sie bei ihrer Musik auch gerne selbst zu etwas härteren Mitteln greifen und auch vor Growlen als Stilmittel nicht zurückschrecken. Das durchaus unterhaltsame Ergebnis ist dann etwas, das sie selbst als “PopMetalPunk” bezeichnen.
Neben der Tatsache, dass sie 2011 auf dem Wacken aufgetreten sind, fehlt eigentlich nur noch, dass sie beim kommenden Eurovision Song Contest die Titelverteidigung für Schweden übernehmen wollen…
“Life & Death” startet mit seinem kraftvollen Opener “It’s Me You’re Looking For”, das neben saftigen Gitarren und melodischem Gesang hier und da auch elektronische Sounds zeigt. Elemente, die über das ganze Album verteilt immer wieder zu finden sind – mal härter, wie in “The Sun Behind The Rain” oder “This Pain”, mal etwas poppiger wie bei “Hit On The Radio”.
Anleihen anderer Bands findet man auch (macht ja aber nichts): das Riff in “Play Play Play” erinnert irgendwie an Mando Diao, der zur Kopfstimme wechselnde Gesang bei “We All Fall Down” klingt stark nach Maroon 5 und “Red Riding Blues” könnte ich mir auch gut bei Panic At The Disco vorstellen.
Die weiche Ballade “Through This Eyes”, in der auch noch ein Part eines schwedischen Rappers eingebaut ist, und der neunminütige Titel “Dystopia II” – ich will ihn mal neckisch die “Blowsightian Rhapsody” nennen – fallen etwas aus dem Rahmen. Ja, und der brutal daherkommende Hidden Track natürlich auch. Das tut dem Album aber überhaupt keinen Abbruch.
Für Rockmöger mit Stilsprungphobie ist “Life & Death” mit Sicherheit schwer verdaulich. Für alle anderen ist es mit dem satten Sound und den eingängigen Melodien aber ein interessanter Tipp.
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