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Local Bastards – Feindbild | Review + Interview

Mit Feindbild meldet sich die hessische Band „Local Bastards“ zurück. Ganz nach ihrem eigenen Motto „Auf die Dauer hilft nur Power“ erwartet den Zuhörer gradliniger, deutschsprachiger Rock.

Das zwölf Stücke (plus Intro) umfassende Werk mit der markanten Biene auf dem Cover bietet sozialkritische Texte, spricht Themen wie Suizid an und präsentiert eine sehr gekonnte Ballade. Doch von Vorne!

Wie Sänger Julian direkt im ersten Satz von Opener „Wir sind Rock N‘ Roll“ singt „Wir kommen gleich zur Sache“, so verspricht die Band das was sie musiziert. Ehrlicher und gerader Rock, der direkt Lust auf das Album macht. Ein wirklich gelungener Opener.

Es folgt der Albumtitel „Feindbild“. Dieser Song und Single behandelten das Thema der Stigmatisierung. Bedeutet, dass jeder, der eine kritische Meinung vertritt oder gar „Deutschrock“ hört, in eine politische Ecke gedrängt wird, obwohl man sich dort selbst gar nicht sieht. In unserem Interview mit Julian und Tobi geben die beiden hierzu auch ein klares Statement ab!

Mit „Viel Lärm um nichts“ kritisiert die Band Menschen bzw. Bands / Politiker etc., die sich in den Mittelpunkt stellen und im schlimmsten Fall über „Leichen gehen“, um ihre egoistischen Ziele zu erreichen. So singt Julian im Refrain „Die Scheiße geht ins Ohr, doch nur viel Lärm um nichts“.

Abgerundet wird der sozialkritische Aspekt mit dem Song „Scheiß auf dich“. Er dreht sich um Menschen, die sich gerne in eine Opferrolle begeben, um durch Mitleid ihre Ziele zu erreichen.

Als erster von zwei Gastmusiker kommt Bocki von der Goitzsche Front beim Song „Keine Grenzen“ als Verstärkung ans Mikrofon. Der Song macht gerade in Corona-Zeiten richtig Bock auf Live-Shows, da eben dieser das Live-Feeling textlich beinhaltet.

„Steh auf“ war die letzte Single-Veröffentlichung. Ohne hier viele Worte verlieren zu wollen, hört einfach in das Interview hinein. Die Interpretation des Songs hat bei uns für sehr viele Lacher gesorgt ;).

Rap meets Rock! So ist das Motto bei „Nicht von dieser Welt“. Auch hier wurde wieder ein Gastmusiker an das Mikrofon gebeten. Der Rap Part kommt dieses Mal von Obsitrice (Alles Mit Stil). Und ja, der Song sorgt für den ein- oder anderen Schmunzler.

„Tote Mädchen“ ist mit Abstand der düsterste Song des Albums. Dieser beinhaltet das Thema Suizid. Hierbei war es Julian wichtig, das Thema anzusprechen, da viele Menschen dieses Thema verschweigen und nicht darüber reden. Eine sehr ernste Thematik die durch diesen Song definitiv nicht totgeschwiegen wird!

Eine 180 Grad Wendung macht die Ballade „Für die Ewigkeit“. Dieser Song hat Julian für seine Frau geschrieben und ist ein sehr ehrlicher „Lovesong“, der mit Abstand der beste Song auf dem ganzen Album ist. Zudem haben die Local Bastards mit dieser Ballade bewiesen, dass sie auch in der Lange sind „ruhigere Stücke“ zu schreiben.

Was natürlich bei keinem Rock-Album fehlen darf, ist das Leben mit Tattoos. So ist „Stolz auf der Haut“ die Antwort auf genau dieses Thema. Und was wäre Rock bzw. Punk, ohne durchgezechte Nächte und übertriebener Alkoholkonsum zu besingen? „Der Tag danach“ ist hierfür die Antwort und wird sicherlich Live bei den Fans für ordentlich Motivation sorgen.

Last but not least, schließt „Vereint“ das Album ab. Es beschreibt die Reise der Band mit all ihren Höhen und Tiefen und ist ein Dankeschön an alle (langjährigen) Fans der Band.

Fazit: „Feindbild“ ist mit Abstand das beste Album der Local Bastards. Es weist einen ordentlichen Groove auf und macht absolut Spaß beim Hören. Zudem wertet der Song „Für die Ewigkeit“ das Album extrem auf und zeigt, was für ein Potential in dieser Band steckt. Weiter so!Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Adrian

Macht mit viel Leidenschaft Fotos von Konzerten und hört am liebsten deutschsprachige Musik.

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