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We Came As Romans -We Came As Romans

Selbstbetitelten Alben wird ja gemeinhin nachgesagt, dass die Band damit ein Statement abgeben will: „Das sind wir. Dieser Sound ist das, was uns ausmacht.“ Nun ist es also bei We Came As Romans soweit. Sie setzen uns ein Album vor, welches sie also am besten widerspiegeln soll.

„We Came As Romans“ führt die Linie fort, die im Vorgängeralbum „Tracing Back Roots“ noch etwas unsicherer eingeschlagen wurde. Was bisher wie ein etwas melodischeres Pendant zu The Devil Wears Prada klang, verschob sich auf „Tracing Back Roots“ zu etwas radiotauglicherem. Diese Linie wird auf „We Came As Romans“ konsequent weitergeführt. Die Mikrofonduelle zwischen David Stephens, der für die Growls zuständig war und Keyboarder Kyle Pavone, der mit seinen cleanen Vocals das perfekte Gegenstück abgab, werden schwerlich vermisst.

Als durchgehendes Element in der bisherigen Schaffensphase der Band aus Michigan lässt sich sicherlich Kyles Keyboardarbeit bestimmen, die den Songs eine wirklich gute Atmosphäre gibt, den Zuhörer bei der Hand nimmt und durch die Alben führt. Nicht anders verhält es sich auf ihrem aktuellen Album, jedoch wurde die Intensität der Gitarren deutlich runtergeschraubt und das Hauptaugenmerk der Produktion liegt offensichtlich auf den Vocals, um das Album kommerziell offener zu gestalten. Darunter haben vor allem das Schlagzeug, welches oftmals unter dem anderen Sound untergeht, zu leiden und der Bass, der quasi gar nicht existent ist.

Selbst die Lyrics verschieben sich in ein qualitativ unscheinbares Mittelfeld. Vieles klingt aufgrund der neuen Richtung erzwungen: „stop living for yourself. you’re just living in your own hell“ (aus dem Song „Regenerate), „if i fall too far, disappear in the dark, who will pray for me tomorrow?“ (aus „Who Will Pray?“), „blacked out, i think i’ve had enough. bright lights, waiting for kingdom come“ (aus „Flatline), um nur einige Beispiele zu nennen.

Man mag es We Came As Romans zugute halten, dass sie keine Angst davor haben, neue Dinge zu probieren. Wir alle wissen ja schliesslich, Wiederholung ist Stillstand, aber der allgemeine Eindruck ihres neuesten Silberlings ist leider der, dass das alles schon mal irgendwo da war. „Tear It Down“ weckt doch starke Erinnerungen an Hollywood Undead, „Savior Of The Week“ klingt nach einer Kollaboration mit Fall Out Boy, besonders stark zu hören am Gesangsstil, und das Intro von „12:30“ könnte aus der „Kid A“-Phase von Radiohead stammen.

Wenn man die vorherigen Alben nicht als Maßstab nimmt, ist „We Came As Romans“ kein schlechtes Album, jedoch muss es damit leben, als schwächstes der bisherigen vier gesehen zu werden.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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