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Die Achse – Angry German (EP)

Ein paar maskierte Rooftopper verschaffen sich in Hong Kong Zugang zum Dach eines Hochhauses und hacken dort eine riesige Leuchtreklame. Alles natürlich durch einige GoPro- und Drohnen-Kameras in schwindelerregenden und packenden Bildern festgehalten. Über das LED-Panel inmitten der HK-Skyline flackert nun ein anderer Schriftzug: “Die Achse”, steht da — und nochmal: “[‚di:][‚?ks?]” für die chinesische Leserschaft.
Hinter diesem Namen stecken der Kölner Ben Bazzazian alias Bazzazian und der afghanisch-hamburgische Farhad Samadzada alias Farhot. Als Produzenten haben die beiden schon an so manchem musikalischen Unterbau für Künstler, hauptsächlich aus dem Rap-/Hip-Hop-Bereich, gearbeitet: unter anderem Samy Deluxe, Kontra K, Miss Platnum und Azad (Bazzazian) sowie Talib Kweli, Nneka, Culcha Candela, Max Herre und die Fanta 4 (Farhot). Gemeinsam waren sie z.B. für Karate Andi und vor allem für Haftbefehl aktiv — Farhot zeichnete u.a. für die Beats in dessen “Chabos wissen wer der Babo ist” verantwortlich.

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Video zu “Angry German”

In einem ersten gemeinsamen Mini-Album namens “Angry German” bündeln Bazzazian und Farhot nun ihre Fertigkeiten und eigenen musikalischen Vorstellungen. In rund 24 Minuten Spielzeit geht es durch sechs hauptsächlich düstere Urban-Tracks, die nur hin und wieder aufhellen. Eher langsameres Tempo, irgendetwas zwischen Electro, Hip-Hop, Grime und Trap, vordergründig zum Glück ohne den wieder furchtbar angesagten extremen Autotune.
Während in “Hate You”, “Anthem” und “Leave Me” nur kurze, gerne immer wieder wiederholte Vocal-Samples zu finden sind, wurden für die andere Hälfte der Songs Gäste für den Platz am Mikrofon eingeladen: Bei “Nicolas Cage” übernimmt den Job im Wesentlichen der Grime-Rapper Ghetts — mit düsteren Vocals, die ein bisschen an Tricky erinnern, wie ich finde. Dazu gibt es einen Dancehall-Part des Jamaikaners Assassin. Weitere Features: Der Brite Suspect in “Angry German” und Hip-Hop- und Soulsängerin Nneka bei “Patient”.

Okay, die Video-Idee zum Titeltrack ist zwar irgendwie (von denen von “on the roofs”) geklaut — aber das ist ja schließlich auch böse ;) — und die schier endlose Terrorline über Wohnhäuser, Bankfilialen, Gucci-Läden und Polizeiautos im Video zu “Hate You” (hoffentlich) nur harmlose Sprühkreide. An der immensen musikalischen Wucht des einen oder anderen Tracks auf der EP ändert das aber rein gar nichts. Da darf gerne noch einiges mehr kommen.
Anspieltipps: “Angry German” (eingebettetes Video s.o.), “Nicolas Cage”, “Hate You”Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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