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Five Finger Death Punch – Got Your Six

Willkommen bei unserem Seminar „Wie schreibe ich radiofreundliche Metal-Songs?“ hosted by Five Finger Death Punch. Bereits zum sechsten Mal dürfen sich die fünf Jungs aus Las Vegas unsere Gastgeber nennen. Die Frage die sich aufdrängt ist die, ob es funktionieren kann, die Eigenschaften, die man mit dem ersten Album erlangt hat, stetig fortzuführen und mit recht wenigen neuen Einflüssen zu vermischen. Es kann, es muss aber nicht immer. „Never change a winning team“ kann auch mal nach hinten losgehen.

Unbestreitbar ist die musikalische Qualität, die den Jungs zugrunde liegt. Der neue Silberling hört auf den Titel „Got Your Six“ und wird mit dem Titeltrack eröffnet. Zoltan Bathory und Jason Hook liefern sich begeisternde Duelle an den Gitarren, bei denen man unmöglich still sitzen kann, ein Killerriff nach dem anderen. Unterstützt werden sie von der großartigen Leistung von Drummer Jeremy Spencer.

Als nächstes versucht sich die Single „Jekyll And Hyde“ in unseren Gehörgängen festzusetzen. Wie es für eine Single typisch ist, ist der Song recht einfach gestrickt und hat einen Mitgröhl-Refrain, der aus zukünftigen Konzerten sicherlich nicht wegzudenken sein wird. Jedoch muss man versuchen, den Disturbed-Vergleich zu unterdrücken, der sich doch sehr ausgeprägt aufdrängen will. Auf „No Sudden Movement“ wird die riesige Testosteronkeule ausgepackt und erst bei der obligatorischen Ballade „Digging My Own Grave“ hat man mal Zeit, um sich um etwaige Muskelverhärtungen im Nacken zu kümmern. Die Pause ist auch dringend nötig.

Sänger Ben Moody liefert auf diesem Album weiterhin die Bestätigung, dass Five Finger Death Punch ein zweischneidiges Schwert sind. Man mag eigentlich nicht gerne zu sehr mit ihm ins Gericht gehen, aber es lässt sich kaum noch verhindern. „Ain’t My Last Dance“ mit der Zeile „I don’t fucking fuck with your consensus“, aber vor allem der letzte Song „Boots And Blood“, bei dem er scheinbar versuchen wollte, so oft zu fluchen wie es nur geht, verleiten dazu, sich die Songs lieber Instrumental anhören zu wollen. Hier müssen Abzüge in der B-Note gegeben werden.

„Got Your Six“ ist nicht die Neuerfindung des Metal-Rads, aber als überzeugter Fan wird man auf keinen Fall enttäuscht. Die Produktion ist solide, die Spielfreude ist in jedem einzelnen Song zu hören, und ob man es will oder nicht, Tanzflächen werden in Massen dazu betanzt. Es ist unbestreitbar, dass sie das, was sie machen, überzeugend und gut machen, jedoch werden sie vielleicht nicht überall auf pure Gegenliebe stoßen. Wir sehen uns jedenfalls in zwei Jahren zum nächsten Seminar wieder.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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