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Madeline Juno – The Unknown

“Fack ju Göhte” habe ich nie gesehen. Vielleicht einer der Gründe, warum ich von Madeline Juno, die mit “Error” den Titelsong zur Kino-Komödie beigesteuert hat, vorher noch nichts gehört hatte. Mal sehen, was ich noch so über sie erfahren kann… nimmt am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2014 teil… trat 2012 im Vorprogramm von Tom Beck (“Alarm für Cobra 11”) auf… vielleicht die übrigen Gründe, warum ich bisher nicht auf Madeline aufmerksam wurde.
Andererseits ist sie aber auch gerade mal 18 Jahre jung, brachte es mit “Like Lovers Do” bis nach Hollywood (Soundtrack zu “Pompeii”, Video s.u.), war 2013 mit Philipp Poisel auf Tour und hat erst im vergangenen Monat Ellie Goulding supportet. Und: sie kommt hier (Freiburg) aus der Gegend – genauer gesagt aus dem Offenburger Raum. Ich sollte mir also wohl doch mal anhören, was “Maddy” so macht…

Das Debütalbum “The Unknown” der (wie bei ihrem Auftritt bei der NDR Talkshow unter Beweis gestellt) natürlichen und sehr sympathischen Musikerin beginnt zunächst mit einigen sehr ruhigen Stücken, über lange Strecken nur mit Gitarre und Gesang, ab und zu durch Keyboard- und Streicherklänge unterstützt. Nur ein Schlagzeug hört man, da ist Madelines Vater als Drummer sicher traurig, erst einmal nur selten und wenn, dann hintergründiger. Gerade gegen Ende (z.B. “Do It Again” oder “If This Was A Movie”) des Albums werden die Songs auch etwas flotter und poppiger.

Verpackt sind in diesen Klängen auf unpeinliche Art und Weise typische Coming-Of-Age-Themen – natürlich vor allem Liebe und Herzschmerz – “akustischer Heart-Core”. Das Singen erinnert zumindest stellenweise an Katy Perry, oder wie in „Feel You“ auch mal an Dolores O’Riordan. Insgesamt ziehe ich für mich aber eher Vergleiche mit Musikerinnen wie der finnischen Sansa.

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Der Pompeii-Edit des Songs „Like Lovers Do“

Bei der Beschreibung “junge, hübsche Frau, die Deutschland beim ESC vertreten will” könnte man Madeline Juno leicht mit “unserer Lena” verwechseln. Sie macht aber einen eher nicht so flippigen, musikalisch ruhigeren Eindruck und hört sich auf “The Unknown” mehr nach Typ “Singer/Songwriterin” an, denn nach Pop-Interpretin. Gerade Letzteres schätze ich stets sehr. Zudem klingt ihre Musik bezaubernd schön, auch wenn sie dann und wann mal ins zu Aalglatte abrutscht und einige der Songs nicht so richtig hängenbleiben wollen. Mehr als vier Jahre Arbeit, 16 Songs, eine Stunde Spieldauer… – vielleicht wäre in diesem Fall auch weniger einfach mehr gewesen.
Ein guter Grundstein ist mit diesem Debüt aber gelegt. Für die Zukunft ist zu wünschen, dass sie nicht in seichte Popgewässer schippert (oder geschleppt wird) und (das wäre natürlich nur ein subjektiver Wunsch meinerseits) es vielleicht auch mal auf deutsch probiert – auch wenn das Englisch gut ist und man mit Deutsch sicher keinen Hollywood-Soundtrack bekommt. Anlagen für eine interessante Künstlerin mit Songwriting-Qualitäten scheinen jedenfalls vorhanden zu sein.

Wer sich einen Eindruck machen möchte, ist mit den beiden Singles „Like Lovers Do“ und „Error“ gut beraten. Am besten gefallen hat mir persönlich das abschließende „Another You“.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Gerald

Hört so ziemlich alle Genres querbeet, von Heavy bis Electro, von Folk-Pop über World und Rock bis Hip-Hop. Ehrliche, handgemachte Musik ist aber noch die beste und Radio-Rotation ist evil. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ist zudem hauptsächlich für unsere Comic-Abteilung verantwortlich und spielt hin und wieder auch gerne mal an der (Nintendo-)Konsole.

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