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Nine Inch Nails – Hesitation Marks

Das Projekt NIN ruhte, Mastermind Trent Reznor nicht. So versah Reznor zusammen mit Atticus Ross den Film „The Social Network“ mit einem Soundtrack. Zudem erschien mit „Welcome Oblivion“ der erste Longplayer von How To Detroy Angels, dem Projekt von Atticus Ross und dem Ehepaar Mariqueen Maandig und Trent Reznor. Nun also doch früher als erhofft ein neues Album der Band, die in den 90ern aus dem Chefsessel der Industrial-Rock-Abteilung grüßte, die sich live gerne exzessiv auf der Bühne austobte und trotzdem gerne immer etwas rar machte und mit ihren Veröffentlichungen die Fans eins ums andere Mal in Verzückung versetzte.

In den Nullerjahren wurde der Sound immer elektronischer, auch probierte sich Reznor in andere Richtungen aus, eingängiger wurden die Songs auf dem Album „With Teeth“, während „Year Zero“ dagegen sehr kollagenhaft und elektronisch, da weitgehend aus dem PC, daherkommt. „Ghost I-IV“, eine Sammlung von Instrumentalstücken erschien unter der Creative Commons Lizenz und als Zugabe gabs noch das Album „The Slip“ als Gratis Download. „Ghost I-IV“ und „The Slip“ wurden aber auch regulär auf verschiedenen Formaten auf dem neu gegründeten Label Null Corporation veröffentlicht.

Das Intro „The Eater Of Dreams“ eröffnet das Album elektronisch-noisy. „Copy Of A“ ist nicht etwa die selbstironische Sicht auf das neue Album, denn trotz vertrauter Elemente ist „Hesitation Marks“ keine Selbstkopie. Die Stimmung ist weniger angestrengt. Den Nimbus des Unantastbaren hat man ja schon nach den 90ern abgelegt. Mittlerweile menschelt es also regelmäßig. „All Time Low“ ballert in bester „Closer“- oder „Into The Void“-Manier. Minimalistischer ist das elektronisch-sperrige „Disappointed“. „Everything“ dagegen ist ein rech sonniger Song, der an den Post Punk/New Wave der 80er erinnert. Während die kompakten Stücke auf dem Album vorherrschen, fransen Stücke wie „Find My Way“ oder „In Two“ zum Ende hin gewaltig aus. Gewitzt die akustische Gitarre zum Ende von „While I’m Still Here“, das Saxophon und der neckische Basslauf.

„Hesitation Marks“ hat die NIN-typischen Zutaten: Eine etwas labile Stimmung, diese etwas speziellen Melodien, die eigentlich nur von NIN stammen können, bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Gitarren und hypnotische Beats. Dazu kommen Postpunk- („Everything“) und Dubstep-Einschläge („Running“, „Disappointed“). „Hesitation Marks“ ist gelungen, nicht unbedingt visionär, aber zeitgemäß.Viele weitere CD-Reviews findest Du übrigens in unserem alphabetischen Index

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Über den Autor des Beitrags

Chris

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